Unwetter vom 18. Mai 2002

Wetter-Situation

Isobarenkarte
Eine Kaltfront überquert Mitteleuropa langsam von West nach Ost.


Mesoskalige Umgebung

Satellitenbild von 14:59 Uhr Radarbild von 15:20 Uhr
Der rote Pfeil auf dem Satellitenbild zeigt auf die gerade entstehenden Zellen östlich des Bodensees. Niederschlag hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingesetzt. Innerhalb der nächsten 20 Minuten wurden daraus die ersten Gewitterzellen des sich später zu einem ll-ts MCS* entwickelnden Gewittersystems.
*ll-ts = Leading Line - Trailing Stratiform MCS (MCS Klassifizierung)



Windrichtungen 17:00 Uhr Windprofil Zürich 17:00 Uhr Gewitterzugbahnen
Vom Boden bis etwa in eine Höhe vom 2000 Metern herrschte eine West bis Nordwestliche Strömung vor. von 2000 Metern bis 4500 Metern drehte der Wind hingegen nach Südost (grüner Pfeil). Wie aus der Zugrichtung (roter Pfeil) der Gewitterzellen ersichtlich ist, vermochte keine der beiden Windrichtungen die Gewitterzellen zu dominieren und sie zogen etwa genau senkrecht zu den vorherrschenden Windrichtungen.


Radarbilder des ETH Doppler Radars

PPI von 16:55 Uhr PPI von 17:05 Uhr
Dopplergeschwindigkeit
von 16:55 Uhr
Dopplergeschwindigkeit
von 17:05 Uhr
Die Gewitterzelle in Ihrer stärksten Phase. Auf dem zweiten Radarbild hat sie deutlich die Form eines Bow-Echos angenommen, was auf eine gut organisierte Gewitterzelle schliessen lässt. Auf den dazugehörenden Bildern mit der Dopplergeschwindigkeit, die mir freundlicherweise von Willi Schmid zur Verfügung gestellt wurden, lässt sich um 16:55 Uhr eine Mesozyklone ausmachen (siehe roter Kreis). Um 17:05 Uhr gibt es jedoch schon keine deutlichen Anzeichen mehr dass noch eine Mesozyklone vorhanden war. Mesozyklonen befinden sich in mittleren Höhen, so 3-8 km. Im Beispiel ist die Distanz ca. 100 km, d.h. die Messhöhe ist gerade etwa 3 km. Es kann sein, dass die Mesozyklone weiter oben besser ausgebildet war. Eine Mesozyklone lässt sich erkennen, wenn im gleichen Abstand vom Radarzentrum ein Maxima von Positiver und Negativer Dopplergeschwindigkeit nebeneinander liegen.
Zumindest für kurze Zeit war es also eine Superzelle!


Weiterführende Links

TorDACH Schweiz (Tornados in der Schweiz):  http://www.tordach.org/ch/
ETH Doppler Radar:  http://www.radar.ethz.ch/




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Version 9.0 (19.05.2002)