StormChasing Bericht vom 11.05.2008

Nachdem die Modelle im 00Z Lauf die Chancen für Gewitter im Vergleich zum 12Z des Vortages deutlich erhöht haben, beschlossen wir unser erstes Chasing zu wagen.
Als die Ausrüstung und etwas Proviant eingepackt waren ging es um 13:30 Uhr los.
Zu diesem Zeitpunkt bildeten sich gemäss Satbild richtung Pilatus und Napf grössere Quellwolken und es waren erste schwache Echos zu sehen.
Wir nahmen das Notebook im Auto in Betrieb und dann fuhren wir los...

Route

Urdorf - Hedingen - Muri - Auw - Hohenrain (1) 39 km
Hohenrain - Sempach (2) 11 km
Sempach - Sins - Steinhausen - Knonau - Mettmenstetten - Albispass (3) 40 km
Albispass - Birmensdorf - Lieli - Hasenberg (4) 28 km
Hasenberg - Urdorf - Brugg - Bötzberg (5) 40 km
Bötzberg - Frick - Verzweigung Augst - Oftrigen - Urdorf 130 km

Länge: 288 km
Dauer: 13:30 - 19:45

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Bericht

Die Route nach Hohenrain hatten wir schon mal im Vorfeld getestet, und so kamen wir gut voran.
Ein TCu dem der Nachschub an feuchtwarmer Luft fehlt war über dem Rigi zu sehen.


Von Hohenrain aus bot sich uns folgende Aussicht in Richtung Voralpen.


Weiter ging es zum Spotter Platz nach Sempach wo wir den absterbenden Inflowbereich der Pilatus Zelle beobachten konnten.


Die Zelle am Napf hingegen schaute noch gut aus und es schoss ein neuer TCu in die Höhe. Ein einmaliges leises Donnern konnten wir hören.
Da sich die Zellen aber nicht in unsere Richtung ausbreiten wollten, entschlossen wir zurück nach Urdorf zu fahren, um ev. später nochmals einen Versuch zu starten.
Auf der Fahrt sahen wir aber schnell dass Richtung Albiskette neue Zellen in die Höhe schossen, und wir änderten unsere Route um auf den Spotter Platz auf dem Albispass zu fahren um.


Oben auf dem Albispass wurden wir vom kräftigen und kalten Outflow der Zellen im Zürcher Oberland begrüsst.
Anmerkung: Beim nächsten mal eine Jacke mitnehmen. ;-)


Auf dem Radar entwickelte sich gerade eine neue Zelle an der Westseite und es war ein regelmässiges wenn auch leises Donnern zu hören.


Die Zelle war nicht "Surface Based", sondern "Elevated" und wir hatten einen guten Blick auf den Inflow/Outflow Bereich.
Ein schöner Erdblitz ging dann Richtung Stadt Zürich nieder mit entsprechend lautem Donner. Das war auf jedenfall das Highlight des Tages.
Da sich die Zelle immer weiter nach Westen ausbreitete entschlossen wir uns zurück Richtung Urdorf zu fahren um sie dort abzufangen.


Ein neue Zelle entwickelte sich über dem Limmattal und wir fuhren auf den Hasenberg um von dort die Lage nochmals neu zu beurteilen. Ab Birmensdorf fuhren wir erstmals in kräftigen Regen hinein.
Als wir auf dem Hasenberg angekommen waren löste sich die Zelle bereits wieder auf. Die Zelle Richtung Zürich hatte noch ein paar Mammatus Wolken an ihrer Unterseite.


Richtung Jura schossen ein paar neue TCu in die Höhe und wir entschieden noch einen Versuch in diese Richtung zu wagen.


Auf der Fahrt zum Spotter Platz am Bötzberg sahen wir die gut entwickelten Zellen im Schwarzwald.


Da sich im Jura südlich von Basel neue Zellen entwickelten fuhren wir bei Frick auf die Autobahn um via Verzweigung Augst dorthin zu gelangen. Bei Bad Säckingen sahen wir Richtung Schwarzwald eine dunkle Wand, und im Nachhinein hätten wir dort die nächste Ausfahrt nehmen sollen, um uns die weitere Entwicklung dort anzuschauen. Als sich keine der Zellen, im nicht gerade flachen Jura, zum Chasen eignete fuhren wir auf der Autobahn weiter via Oftrigen, wo wir noch den stärksten Regen des Tages abbekamen, zurück nach Urdorf.

Zum Abschluss noch ein schöner TCu welcher vom Spotterplatz Bötzberg aus Richtung Westen zu sehen war.




Text und Bilder ©2008 Bernhard Oker