StormChasing Bericht vom 15.05.2008
Im Laufe des Nachmittags zog eine sich langsam verstärkende Gewitterfront von Westen her auf unseren Chasing-Bereich zu.
Die Vorbereitungen zum Chasing waren etwas hektisch da wir beide arbeiten mussten, doch kurz vor 16 Uhr gibt es dann los...
Route
Urdorf - Hasenberg (1) 11 km
Hasenberg - Birmensdorf - Mettmenstetten - Homberg (2) 25 km
Homberg - Urdorf 18 km
Länge: 54 km
Dauer: 16:00 - 18:15
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| 2.5 MB |
Rating: |  |
Bericht
Da sich um 16 Uhr gerade eine Gewitterfront östlich von Bern zu entwickeln schien,
fuhren wir als erstes auf den Hasenberg.
Dieser Spotterpaltz ist nahe gelegen und bietet eine gute Sicht Richtung Westen auf die heranziehende Front.
Als wir aber dort waren, wurden wir von kräftigem NW-Wind empfangen, und die Front hatte sich bereits wieder deutlich abgeschwächt.
Richtung Ostschweiz entwickelten sich zu dem Zeitpunkt ein paar neue Zellen, doch der Weg dorthin war uns zu weit.
Gleichzeitig schien sich westlich von Luzern eine Zelle zu verstärken,
so dass in Verbindung mit dem NW-Wind, der die feuchte Luft in Richtung Voralpen schob, die Chancen stiegen dass sich die klassische Voralpen Zelle bilden würde, die
normalerweise nördlich von Luzern durchzieht und dann weiter in Richtung Albis.
Um zum Spotterplatz Hohenrain zu gelangen war es schon etwas zu spät, also entschlossen wir uns für den Homberg unterhalb des Albis,
welcher in der Zugrichtung der Zelle liegen sollte.
Auf dem Weg dorthin wurden die Wolkenstrukturen schnell besser und auch auf dem Radar verstärkte sich die Zelle weiter.
Etwa eine halbe Stunde später kamen wir auf dem Homberg an, gerade noch rechtzeitig um den gut ausgebildeten Inflow-Tail der Zelle bei Luzern zu fotografieren,
welcher sich von rechts zur regenfreien Basis hinzog.
Folgender Rundblick bot sich uns Richtung Voralpen.
Ob es sich bei der Luzerner Zelle um eine Superzelle gehandelt hat lässt sich nicht abschliessend feststellen,
doch sie zog auf jeden Fall deutlich nach Rechts zur allgemeinen Zugrichtung der anderen Zellen.
Eine kräftige Konvergenz Signatur ist zu erkennen an der Grenze von Inflow und Outflow.
DBZ |
VEL |
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Von Homberg aus konnte man in regelmässigen Abständen von etwa einer Minute Erdblitze erkennen.
Die Luzerner Zelle verlor dann aber an Struktur als sich östlich davon über Zug eine neue Zelle bildete.
Der Outflow der Zuger Zelle schien den Inflowbereich der Luzerner Zelle zu unterlaufen.
Die sich abschwächende Luzerner Zelle passte ihre Zugrichtung wieder der normalen Stormmotion an und kam damit nun direkt auf uns zu,
und kurz darauf erreichte uns der stürmische Outflow.
Bevor der Starkregen einsetzte konnte ich noch ein paar Fotos machen.
Zu Beginn waren kurzzeitig ein paar kleine Eiskörner unter dem Starkregen dabei.
Als es dann nur noch kräftig regnete machten wir uns auf den Rückweg nach Urdorf.
Nach Birmensdorf schafften wir es sogar nochmals vor die Linie zu gelangen,
und in Urdorf gab es zum Abschluss eine kleine Böenfront zu bewundern.
Text und Bilder ©2008 Bernhard Oker