Bereits nach dem Mittag kam es östlich des Bodensees zur Bildung von kräftigen Gewittern,
die sich nach Nordwesten in Richtung Schwäbische Alb und Schwarzwald ausbreiteten.
Entsprechend war es nicht klar, ob es nicht auch in der Schweiz früher auslösen, und ein Chasing
nach der Arbeit sich nicht mehr lohnen würde.
Doch ausser westlich von Bern blieb es Gewitterfrei und so konnten wir um 16:30 Uhr unser Chasing starten.
Route
Urdorf - Birmensdorf - Hedingen - Muri - Sins - Sempach (1) 50 km
Sempach - Rothrist (2) 37 km
Rothrist - Wettingen - Buchs ZH - Regensberg (3) 55 km
Regensberg - Urdorf 19 km
Länge: 161 km
Dauer: 16:30 - 22:00
2.5 MB
Rating:
Bericht
Als wir losfuhren hatte sich Richtung Zug gerade eine kleine Zelle gebildet, doch die schwächelte bereits wieder und so beschlossen wir nicht Richtung Homberg, sondern nach Sempach zu fahren.
Dort angekommen waren Richtung Rigi/Pilatus nur ein paar vertrocknende Cumuli zu sehen, aber Richtung Napf und Bern schossen frische und kräftige TCu in die Höhe.
Als sich die ersten Echos auf dem Radar zeigten,
fuhren wir auf die Autobahn Richtung Oftringen und entscheiden uns dann anhand der Lage vor Ort für die Ausfahrt Rothrist um die heranziehenden Zellen zu beobachten, ohne direkt in den Starkregen zu geraten.
Kurz nachdem wir ankamen erreichte uns auch schon der stürmische und kühle Outflow (Jacke diesmal dabei), was gleichzeitig bedeutete dass die Zelle sehr Outflow dominant war und sich wohl nicht weiter organisieren würde.
Die Blitzaktivität war nicht sehr gross.
Impressionen der Zellen und des Outflows westlich von Rothrist.
Plötzlich bildete sich in der Ostschweiz eine neue kräftige Zelle.
Da in Rothrist ausser etwas Regen nicht mehr viel zu erwarten war machten wir uns gleich auf den Weg diese sich schnell verstärkende
Zelle abzufangen. Da anzunehmen war, dass die Zugrichtung aufgrund der Höhenwinde Richtung Nordwest erfolgt, entschieden wir uns den Spotterplatz am Regensberg anzufahren,
um von dort aus die Zelle ins Visier zu nehmen.
Schon auf der Fahrt dorthin sah man dass die Zelle sich gut entwickelte.
Am Spotterplatz Regensberg angekommen bot sich uns Richtung Osten folgendes Bild:
An der Böenfront Richtung Bülach bildete sich kurzzeitig ein interessanter Fraktus.
Der eine oder andere Flieger geriet dabei auch schon mal ins Bild.
Plötzlich begannen an der Basis einer sich neu bildenden Zelle
immer mehr Fractus Fetzen aufzusteigen.
(Bild 2 Mitte: Funnel bildet sich gerade.)
Für kurze Zeit konnte man einen kleinen Funnel beobachten:
Eine Neubildung direkt über uns zwang uns dann einen kleinen Sprint zum Auto zu machen um nicht komplett nass zu werden.
Da die Zufahrt zum Spotterplatz, wie wir erst da bemerkten, nur an Sonn- und Feiertagen gesperrt ist, fuhren wir die paar 100m mit dem Auto dorthin, um wieder gute Sicht nach Osten zu haben.
Die Zelle Richtung Kloten hatte sich schnell verstärkt und die Inflow/Outflow Bereiche waren schön voneinander getrennt.
Die Zelle ereichte sogar kurzzeitig über 60 dBZ. Der Hailshaft war sehr gut zu sehen.
Nordwestlich davon bildete sich eine neue Zelle mit einem interessanten Lowering.
Immer wieder gab es schöne Wolkenabsenkungen zu bewundern.
Die Zellen haben sich also direkt aus der feuchtwarmen Grundschicht ernährt.
Während es regnete filmten wir weiter aus dem Auto heraus um noch den einen oder anderen Blitz zu erwischen.
Da die Blitzaktivität nun stark nachgelassen hatte, machten wir uns auf den Rückweg nach Urdorf.
Auf der Fahrt Richtung Gubrist waren immer wieder kleiner Bäche auf den Strassen zu sehen, doch Probleme sollte es damit keine gegeben haben.
Anmerkung:
Das Rating für das Chasing ist auf 5 gesetzt worden wegen dem Funnel, ansonsten wäre es eine 3 geworden.