StormChasing Bericht vom 08.05.2009
Bis 14:30 Uhr war ich in Luzern und hatte nicht die Möglichkeit das Geschehen am Computer zu verfolgen.
Auf dem Heimweg nach Urdorf bekam ich eine SMS dass am Jura und im Schwarzwald bereits heftige Gewitter in Gang sind.
Also hiess es Zuhause kurz die nötigen Utensilien wie Kameras und was zu Essen einpacken und das Chasing konnte gleich beginnen.
Route
Urdorf - Wettswil 8 km
Wettswil - Bellikon 15 km
Bellikon - Möhlin 55 km
Möhlin - Laufenburg 20 km
Laufenburg - Stein AG 10 km
Stein AG - Frick 8 km
Frick - Urdorf 40 km
Länge: 156 km
Dauer: 16:00 - 21:30
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Bericht
Die Zellen vom Jura waren inzwischen in den Schwarzwald abgezogen und wir befanden uns in Urdorf in deren Outflow welcher Richtung Voralpen neue Zellen ausgelöst hatte.
Das Radar um 16:05 Uhr zeigte mehrere Zellen an den Voralpen, sowie eine Neuentwicklung westlich von Urdorf.
Wir entschlossen uns also zuerst mal Richtung Ablis zu fahren. In Birmensdorf wurden wir vom Starkregen der Neuentwicklung getroffen.
Da der Verkehr sich an einer Baustelle staute und die Zellen sowieso wohl von uns wegziehen würden, entschlossen wir uns zu wenden und erst mal die Lage
von Bellikon aus weiter zu beobachten.
Abziehende Neuentwicklung welche über Birmensdorf zog.
Richtung Jura konnte man gut erkennen dass es dort weiterhin brodelte.
Der Chasseral hatte immer noch Südwestwind, was bedeutet dass die Front noch nicht durch war. Die Taupunkte waren nördlich des Juras auch noch gut.
An den Vogesen bildeten sich zudem neue Zellen die eine linienartige Anordnung annahmen.
Ob sich nach den Gewittern am Nachmittag nochmals Neue im östlichen Jura bilden würden war unsicher, doch die aktuelle Entwicklung stimmte uns optimistisch und so
machten wir uns auf den Weg zu unserer Stormchasing Location in Möhlin.
Dort warteten wir bei bewökltem Himmel erst mal einige Zeit. Es waren Quellwolken mit tiefer Basis zu sehen, doch erst mal deutete nichts auf eine Neuentwicklung hin.
Ab 18:30 Uhr ging es dann aber schnell und eine neue Zelle entstand südlich von Basel und verstärkte sich.
Sie zog direkt in unsere Richtung und so konnten wir erst mal abwarten.
Wir befanden uns an der Nordseite der Zelle wo man schöne Wolkenbänder beobachten konnte.
Kurze Zeit später setzte Starkregen ein und darin vermischt war auch Hagel von bis zu 1 cm.
Nachdem der Hagel aufgehört hatte nahmen wir die Verfolgung der Zelle auf und fuhren ihr im Starkregen nach bis nach Laufenburg.
Dort auf dem Parkplatz beim Bahnhof warteten wir auf die nächste Zelle die sich hinter der Ersten gebildet hatte.
Auf der Vorderseite dieser Zelle gab es auch die meisten Blitze die wir während unseres Chasings beobachten konnten.
Als der Starkregen nachgelassen hatte, fuhren wir der dritten Zelle während unseres Chasings im östlichen Jura entgegen die sich gerade verstärkte.
Mit Blick auf den Hail Shaft machten wir einen weiteren Halt und liessen uns von der Zelle überrollen.
Es gab wie beim ersten mal etwas Hagel von bis zu 1 cm. Der Core zog jedoch nördlich von uns vorbei via Bad-Säckingen (2)
nach Laufenburg.
Auf der Rückseite der Zelle konnte man gut den Updraft sehen.
Die Wolken hinter dem Gewitter sahen sehr turbulent aus. Auf dem rechten Foto sieht man den Updraft der nach NO abziehenden Zelle.
Auf Jura Zelle Nr. 4 trafen wir in Frick. Kurzzeitig gab es den dritten Hagelschlag des Tages mit wiederum bis zu 1 cm.
Da sich die letzte nachfolgende Zelle langsam abschwächte beschlossen wir das Chasing hier zu beenden und machten uns auf den Rückweg.
Die Wolken zogen teils extrem tief über unsere Köpfe hinweg.
Ein Video mit kurzen Ausschnitten der 4 Gewitterzellen:
Youtube StormChasing 08.05.2009 östlicher Jura | HD
Bilder aus den gemachten Videos:
Abschliessend kann man das Chasing als einen würdigen Saison Auftakt 2009 bezeichnen. :-)
Text und Bilder ©2009 Bernhard Oker
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